Direkt gegenüber vom Deutschen Museum prangt ein Gebäude, welches optisch mindestens genauso auffällig ist. Neben der Fassade, die komplett aus Glas besteht, fällt besonders ein Detail ins Auge: Das Gebäude wird von zahlreichen Balkonen umgeben, die als Fluchtwege dienen. Eine architektonische Besonderheit, die die Auswahl der Fördertechnik zu einer Herausforderung macht. „Das EPA hat vorgegeben, dass die Fassade nur an bestimmten Stellen geöffnet werden darf. Zudem dürfen die Fluchtwege nicht durch die Etagentüren der Aufzüge beeinträchtigt werden. Wir haben uns deshalb dafür entschieden, ein Gerüst zwischen Gebäude und Aufzug zu montieren“, erklärt Sebastian Hurle, Leiter Aufzüge bei Zeppelin Rental. Ein weiterer Pluspunkt: Dank der Vorkonstruktion war es nicht notwendig, direkt in die Träger des Gebäudes zu bohren. „Nachdem wir die Glasscheiben partiell entfernt haben, haben wir im Innenbereich ein Traggerüst installiert, welches das Gewicht vom Gerüst sowie den Aufzügen trägt“, führt Hurle weiter aus. Damit die Verankerungskräfte – eine Bühne kann bis zu zwei Tonnen transportieren – nicht zu hoch sind, empfahl der Experte dem Kunden das Modell GEDA 1500 Z/ZP. So handelt es sich hierbei um einen Doppelmaster; die Traglast wird demnach auf zwei Masten aufgeteilt. Und auch die Auswahl der Bühnenvariante „BS“ hatte statische Gründe. Denn bei dieser Version befindet sich der Mast mittig an der Kabine, wodurch weniger Zugkraft auf die Verankerungen ausgeübt wird als bei einer außermittigen Positionierung. Die stattliche Bühnengröße von 1,45 x 3,30 m erlaubt zudem den Transport von sperrigen Gütern bis zu einer Förderhöhe von 100 Metern. „Wir wollen den optimalen Aufzug für jedes Projekt bereitstellen. Ist die Entscheidung gefallen, kommissionieren wir in der Mietstation Hunderte Einzelteile“, erklärt Experte Hurle. So auch bei diesem Projekt. Insgesamt 240 Einzelteile, davon 52 Masten, acht Etagensicherungstüren, Schleppkabelführungen sowie zahlreiche Masthaltersätze mussten pro Aufzug verladen und „just in time“ für die Montage auf der Baustelle angeliefert werden.
Nachdem das Material angeliefert wurde, folgte zunächst die Nivellierung der Grundgeräte. Anschließend wurden die Aufzüge mit dem Gerüst gleichzeitig nach oben gebaut. So konnten die Gerüstbauer ihr Material direkt mit den Aufzügen befördern. „Für uns war ausschlaggebend, dass wir das Komplettpaket von Zeppelin Rental bekommen“, so Mario Frammelsberger, Projektleiter bei Lindner SE. „Inklusive Baustelleneinrichtung, Aufzug, Gerüst, E-Stapler – und das bei einem zentralen Ansprechpartner und nicht fünf verschiedenen“, erklärt der Projektleiter. Und die Zusammenarbeit wird auch in Zukunft weiter gehen. Ist der erste Projektabschnitt beendet, wird Zeppelin Rental im Februar 2022 zwei weitere baugleiche Aufzüge plus Gerüst montieren. Für einige Wochen werden dann ganze vier Aufzüge die Modernisierung der Büroräume entscheidend vorantreiben. „Die Zusammenarbeit mit Lindner macht mir persönlich besonders viel Spaß, weil sie immer spezielle Aufträge und damit Herausforderungen für uns haben“, freut sich Aufzugsexperte Hurle.