Ein entsprechend gesicherter Wachraum sowie Waffenkammer, eine Schleuse und ein Container, der als Verwahrungsraum dient – die Anforderungen an das Modulgebäude waren auch für Matthias Mey, Vertriebsrepräsentant Raumsysteme bei Zeppelin Rental, eine Herausforderung. „Schon bevor wir den Zuschlag erhalten haben, mussten wir zahlreiche technische Fragen klären und Angebote von Lieferanten einholen. Eine Zellentür liegt in der Regel nicht auf Lager“, so Mey. Rund zwölf Monate lagen zwischen der Auftragserteilung und der Übergabe der zweistöckigen Anlage. „Die reine Produktionszeit der Container betrug nur ca. zehn Arbeitstage. Zeitintensiver waren die Planung und die Montage vor Ort, die vier Monate andauerte“, erklärt der zuständige Vertriebsrepräsentant. Bevor die Montage beginnen konnte, musste die Statik vor Ort geprüft werden. So richtet sich die Dimensionierung einer Anlage nach der Tragfähigkeit des vorhandenen Bodens sowie bestehender Bauwerke im Untergrund. Eine weitere Herausforderung: Das Gefälle des Gehweges. Dieses garantiert zwar, dass Regenwasser abläuft, stellt aber kein geeignetes Fundament dar. Um eine maximale Standsicherheit der 46 Meter langen und sieben Meter hohen Anlage zu ermöglichen, wurden deshalb lineare Lastverteilplatten aus rund 50 Kubikmeter Beton vor Ort gegossen.
Auf die Gründung folgte die Anlieferung der insgesamt 43 Raummodule. „Aufgrund der langen Standzeit haben wir dem Kunden ein Kaltdach empfohlen. Dieses verfügt über eine belüftete Zwischenebene und eine konventionelle Dachentwässerung, die die Anlage zuverlässig vor Hitze, Kälte und Feuchtigkeit schützt – auch bei Starkregen“, betont Mey. Gleiches gilt für die Container-Außenhaut: „Alle Raumsysteme bestehen aus pulverbeschichteten Stahlblechpaneelen, die robust, selbstreinigend und damit wartungsarm sind“, so der Vertriebsrepräsentant.
Nachdem alle Module vor Ort zusammengeschweißt wurden, startete der Innenausbau nach den individuellen Kundenanforderungen. Das Innere der temporären Polizeistation überzeugt durch hohe Qualität und Komfort. So sind Treppenhäuser, Sanitär- und Duschbereiche sowie das Modul für die Polizeihunde gefliest. Der Bereich für den kurzfristigen Aufenthalt der vierbeinigen Kollegen verfügt zudem über eine Tageslichtkuppel und Infrarotheizungen. Die Bodenbeläge in Fluren und Büroräumen bestehen aus robustem homogenen PVC. Darüber hinaus wurde eine schallabsorbierende Decke eingezogen, um die Raumakustik zu verbessern und so eine optimale
Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Die Koordinierung der Installation der Zugänge, Rampen, Podeste, Brandmeldeanlage, Klima-, IT- und Sicherheitstechnik sowie Elektronik gehörte ebenfalls zum Leistungsportfolio von Zeppelin Rental. Um eine effiziente Verteilung der EDV-Kabel zu ermöglichen, wurden Kabeltragsysteme direkt unter den Decken montiert. Und auch die Energieeffizienz spielt eine zentrale Rolle: Die Dämmung von Boden, Wänden und Dach erfüllen die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes GEG und es wurden ausschließlich LEDs verbaut.
Eine besondere Herausforderung stellten die speziellen Sicherheitsanforderungen an die Raummodule dar. So wurden unter anderem bei Türen und Fenstern erhöhte Sicherheitsstandards realisiert. Gleiches gilt für das Modul, das als Verwahrungsraum dient: „Wichtig war, dass nichts verbaut wird, an dem man sich verletzen könnte oder was als Waffe zweckentfremdet werden kann“, erklärt Matthias Mey. Die erfolgreiche Umsetzung des besonderen Projektes sei ein Ergebnis hervorragender Zusammenarbeit, führt Mey weiter aus: „Neben einem vierköpfigen Team von Zeppelin Rental, das sich aus dem Projektleiter Jörg Braun, den zwei Bauleitern Bökemeyer und Carow sowie mir zusammensetzt, waren die Architektin Frau Wendland und der Projektleiter Herr Dr. Schulz von der Deutschen Bahn involviert. Auch Experten von der Polizei haben ihr Fachwissen eingebracht. So konnten wir gemeinsam sicherstellen, dass die 800 Quadratmeter große Anlage alle Anforderungen des zukünftigen Nutzers erfüllt“, betont Mey.